Mittwoch, 24. Mai 2017

Die grossen Fragen des Lebens

Die grossen Fragen des Lebens sind für mich die drei klassischen: Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? Stellt man sie, wird man in aller Regel von Mitmenschen, für die Denken mehr Qual denn Lust zu sein scheint, mit der Aufforderung zurecht gewiesen, sich gescheiter Fragen zuzuwenden, auf die es praktische Antworten gibt. Obwohl ich durchaus Sympathie für diesen Ansatz habe, beschäftigen mich die drei grossen Fragen trotzdem. Und nicht zuwenig..

Dass man unter grossen Fragen auch etwas ganz anderes verstehen kann, als meine drei grossen, zeigt mir David Tripolina, desssen Fragen gerade in Buchform veröffentlicht worden sind. Es handelt sich um ein sogenanntes Ausfüllbuch und das meint, dass da Fragen gestellt werden und nachfolgend Platz freigelassen wird, damit man seine persönlichen Antworten hineinschreiben kann.

Im Vorwort schreibt er unter anderem:
"Beim Nachdenken über mein bisheriges Leben und das, was noch auf mich zukommen würde, ist mir klar geworden, wie sehr ich von den Fragen geprägt wurde, die ich mir und anderen gestellt habe. Mit meiner unstillbaren Neugierde habe ich viel gelernt. Vor allem über mich selbst." 

Das Buch ist geliedert in Themenbereiche und zwar in dieser Reihenfolge: Heute und morgen, Interessen, Stärken und Schwächen, Ziele, Glück, Unglück, Geld und Besitz, Kindheit und Jugend, Beruf und Karriere, Körper, Liebe, Familie, Zukunft, Vergangenheit, Glaube, Krankheiten, Tod, Persönlichkeit und Charakter; Leidenschaften und Hobbys, Freunde, Ethik und Moral, Heimat und Zuhause, Ende.

Zugegeben, die Reihenfolge hat sich mir nicht wirklich erschlossen und die Themenunterteilung so recht eigentlich auch nicht. Zudem finde ich nicht wenige Fragen so uninspirierend wie die von Personalchefs (Frau wie Mann). Etwa: "Wie wünschst du dir dein Leben in fünf Jahren?"

Es gebe keine dummen Fragen, kann man oft hören, und selbstverständlich ist das Blödsinn. "Warst du in deiner Pubertät glücklich?" gehört für mich dazu. Denn so recht eigentlich ist Pubertät ja fast synonym mit unglücklich. Sicher, man könnte jetzt natürlich argumentieren, genau deswegen sei das eben eine gute Frage, denn sie verleite einen dazu, die Pubertät einmal anders zu betrachten.

Wie auch immer: Fragen ist zu stellen eine gute Sache – weil sie das Bewusstsein stärken, sie einen die Welt wacher erleben lassen und weil sie Ausdruck unseres Staunens sind.

Eine der hilfreicheren Fragen in diesem Ausfüllbuch war für mich eine in zwei Teile gestaffelte: "Was kannst du tun, um dich glücklich zu fühlen?" gefolgt von: "Was hält dich davon ab?"

Die grossen Fragen des Lebens
Eine Reise zu dir selbst
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Das aussergewöhnliche Ausfüllbuch
riva Verlag, München 2017

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